Geschichte des Vereins Askania Kablow
2007- |
Im Mai 1916,
mitten im Krieg, fanden sich junge Menschen zusammen und gründeten
den Fußballklub Askania Kablow. Das Vereinslokal war zur damaligen
Zeit die Gastwirtschaft Hesse. Der Sportplatz lag auf einem Gelände,
das vom Bauern Else gepachtet war. Durch Streit um den Sitz des Vereinslokals
wurde der Verein nach einem Jahr gespalten. Der größte Teil
der Spieler wechselte ins Lokal Kelling. Der restliche Teil blieb bei
Hesse und gründete den Verein Minerva, der auf einem Sportplatz in
Senzig spielte. Dieser Verein löste sich nach einem Jahr wieder auf
und die Spieler, die noch nicht Soldat waren, kamen nach Kablow zurück.
Es wurde etwa bis 1923 gespielt, infolge der Inflationszeit und der dadurch
bedingten finanziellen Schwierigkeiten wurde der Verein aufgelöst.
Gründermannschaft
1925 gelang auf einem neuen Sportplatz ein Neuanfang. Das Landstück
gehörte dem Bauern Kerstan.
Infolge großer
Arbeitslosigkeit und fehlender finanzeller Mittel war es schwer, einen
geregelten Spielbetrieb aufzubauen. Beim ersten Spiel trat ein Spieler
in Sonntagsschuhen an, um überhaupt spielen zu können. Auch
die Transportfrage war äußerst schwierig. Es war nicht selten,
dass zwei Sportfreunde auf einem Fahrrad zum Spiel fuhren. Eine Zigarette
musste für alle Spieler reichen. Man ging gemeinsam in den Wald,
um für die Heizung im Winter Stubben zu roden.
Auch kulturelle Höhepunkte wurden gestaltet. So wurde in jedem Jahr
ein Rosenbaumfest gefeiert. Eine Theatergruppe aus Sportlern und ihren
Frauen bzw. Freundinnen hatte sich gebildet, die in jedem Jahr zu Weihnachten
ein Stück für die Einwohner aufführten. Der Überschuss
an Einnahmen half, die sportliche Arbeit zu verbessern. Im
Jahr 1930 wurde mit 3 Mannschaften im Verband der Brandenburgischen Ballspielvereine
Bezirk Frankfurt/Oder gespielt. Nach der Machtergreifung durch das Hitlerregime
wurden viele Vereine verboten. Da der Verein in Kablow als "Bürgerlicher
Verein" galt, durfte er weiterbestehen.
In der Spielzeit 1934/35 gelang Kablow die Meisterschaft der 1. und 2.
Mannschaft und somit der Aufstieg in eine höhere Spielklasse in Berlin.
Die Berliner Mannschaften kamen mit dem Sandplatz in Kablow nicht zurecht,
die Kablower Spieler verloren auf den Rasenplätzen in Berlin. Nach
zwei Jahren stieg Kablow wieder ab und spielte in der unteren Klasse weiter.
1937 hatte Kablow die erste Jugendmannschaft. Durch Ausbruch des 2. Weltkrieges
wurde alles zunichte gemacht, was mühselig aufgebaut wurde. 1944
kam es zum endgültigen sportlichen Zusammenbruch in Kablow.
Nach Kriegsende wurde im Nachbarort Kablow-Ziegelei wieder mit dem Sport begonnen und die Kablower Fußballer gingen dorthin. Erst nach 10jähriger Pause wurde am 4. Juli 1954 in Kablow wieder eine Sportgemeinschaft mit den zwei Sektionen Fußball und Tischtennis gegründet, die SG Kablow. Sportgeräte und Kleidung kamen aus Spenden der Sportgemeinschaft und der Gemeinde. Die Gemeinde Zernsdorf stellte kostenlos den Sportplatz zur Verfügung. Die Grundlage zur sportlichen Betätigung für 42 Sportfreunde war gegeben. 1955 konnte der erste Spatenstich für eine eigene Sportanlage getan werden, die in einem Jahr durch freiwilligen Arbeitseinsatz der Sportler fertiggestellt wurde. Das Land wurde von der Gemeinde Kablow zur Verfügung gestellt. Im Juli 1956 wurde der Platz zum ersten Spiel freigegeben.
Am 28.09.1957 wurde der Grundstein zum Bau der Sporthalle gelegt. In den Folgejahren wurden Toiletten angebaut und eine Baracke mit Umkleideräumen aufgestellt. Die Sportfreunde haben unzählige Aufbaustunden erbracht und sogar ihren Urlaub geopfert. Somit waren jetzt gute Voraussetzungen für den Aufschwung der Sportgemeinschaft Kablow gegeben. Die Mitgliederzahl stieg auf 120 an. Es wurde eine gute sportliche Arbeit geleistet und auch gemeinsam so manches Fest gefeiert.
Die Tischtennismannschaft war mehrere Jahre erfolgreich, nach Weggang der Bindower Spieler aber nicht mehr spielfähig. In den 60er Jahren fanden sich wieder Spieler und der Erfolg stellte sich mit den Kreismeistertiteln in den Jahren 1963 und 1964 ein.
1957 wurde eine Gymnastikgruppe gegründet. Nach einigen Jahren löste sich diese Gruppe auf, da sich kein Musiker und im Winter kein Übungsraum fand.
Die Fußballmannschaft schaffte im Jahr 1957 den Aufstieg in die I. Kreisklasse, musste aber nach einigen Jahren wieder in die II. Kreisklasse absteigen. In der Saison 1961/62 wurde Kablow Kreismeister und stieg zum zweiten Mal in die I. Kreisklasse auf, hielt sich dort aber nur 2 Jahre.
Die Jugendarbeit war seit der Neugründung des Sportvereins ein Sorgenkind. Immer wieder, wenn sich ein engagierter Betreuer fand, konnte im Spielbetrieb mitgehalten und 1962 der Kreismeistertitel erkämpft werden. 1965 erfolgte der Anbau der Umkleidekabinen an die Sporthalle. Am 21.01.1968 wurde die Sektion Kegeln gegründet. 14 Mitglieder spielten in 2 Mannschaften im Spielbetrieb. Trainiert wurde auf der Kegelbahn in Wildau. Bald wurde der Bau einer eigenen Anlage geplant und im Oktober 1968 konnte das Fundament gegossen werden. Am 11.09.1971 wurde die Kegelhalle mit 2 Bahnen eingeweiht und es konnte auch in Kablow der Spielbetrieb stattfinden. Der Sportverein Kablow wuchs auf 180 Mitglieder an.
In der Saison 1978/79 gelang ein besonderer Erfolg. Die Fußballmannschaft
wurde Kreismeister und stieg in die Bezirksklasse auf, wo sie drei Jahre
gut mitspielen konnte. Auch im Tischtennis kam mit neuem Trainergespann
die Jugendarbeit in Schwung und im Jahr 1987 konnte der Kreismeistertitel
errungen werden.
Meistermannschaft 1978/79
Im gleichen Jahr wurde der Erweiterungsbau der Kegelanlage eingeweiht.
Jetzt standen 4 Bahnen für den Spielbetrieb zur Verfügung. Sowohl
die Damen als auch die Herren erkämpften sich bei Einzel-Entscheidungen
und mit der Mannschaft eine Vielzahl von Meistertiteln. Im Nachwuchsbereich
wurde sogar um den Bezirkspokal mitgespielt, später fehlte es aber
für einige Jahre an Nachwuchskeglern. Auch hier konnte mit neuem Trainer
eine gute Arbeit geleistet werden, die Erfolge stellten sich wieder ein,
so dass sogar in der Landesliga gespielt wurde.
Im Jahr 1996 wurden zum 80jährigen Vereinsjubiläum besondere Anstrengungen
unternommen. Mit Hilfe von Sponsoren konnte eine Flutlichtanlage auf dem Sportplatz
errichtet werden. Die Sporthalle wurde modernisiert. Am Jubiläums-Fußballturnier
nahmen sechs Mannschaften teil. Eine besondere Attraktion war der Auftritt der
Damen-Freizeitmannschaft und der Askania-Girls, einer neu gegründeten Cheerleader-Gruppe.
An einer Nonsens-Olympiade mit Teebeutel-Mundweitwurf oder Erbsen-Weitspucken
u.a. konnten sich die Gäste beteiligen.
Hier wird weiter am Text gearbeitet!