Gemischter Chor

Foto Chor   

Kurzfassung

  

 

Gründung 1910
Männerchor

1956
Gemischter Chor

1990
Wende

Nussbaumfest

Freundschaft

Kablower Sängerlied

1. Männergesangverein (1910 - 1952)
Gegründet im Januar 1910 von Waldemar Schulze, Hans Rieger, Adolf Pfund, Carl Kelling und 10 weiteren Männern aus Kablow.
Dirigenten: Hans Rieger, Lehrer und Kantor in Kablow von 1899 bis 1945, gestorben 1952; Horst Baschin ab 1952
Im Sommer 1956 war der Chor nicht mehr voll singfähig, man beschloss, ihn in einen gemischten Chor umzuwandeln.

2. Gemischter Chor Kablow (Gegründet Oktober 1956)
11 Männer des Männerchores begannen im Oktober 1956 mit 12 Frauen
Dirigent: Horst Baschin von 1956 bis 2003, ab 2003 gemeinsam mit Alfred Rosenberg
Vorsitzende: Richard Klaus von 1956 bis 1974, gestorben 2005; Horst Rudolf von 1974 bis 1975; Erhard Plunz von 1975 bis 2006
Der Chor war Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Chöre bei der Abteilung Kultur beim Rat des Kreises Königs Wusterhausen.
Höhepunkte: Gemeinsam mit Senzig delegiert zum Beziksvergleich 1969; Regelmäßige Teilnahme am Kreisleistungsvergleich (Mittelstufe gut);
Auszeichnung zum 25.- und 30. Bestehen des Vereins durch das Kreikulturkabinett.
Am 09.09.1991 Eintragung ins Vereinsregister unter der Nummer VR299 beim Kreisgericht Königs Wusterhausen als Gemischter Chor Kablow e.V.; seit 1991 Mitglied des Sängerkreises KW beim Brandenburgischen Chorverband (BCV).
1996 übernahm Alfred Rosenberg als Repetitor neben Horst Baschin einen Teil der Arbeit und entlastete den gesundheitlich angeschlagenen Dirigenten. Er begleitete seine Lieder mit dem Akkordeon und brachte damit auch neues Liedgut in den Chor. Sigrid Gelbrecht vertrat Horst Baschin schon mehrfach in den 90-ziger Jahren.

Männerchor
Wahrscheinlich auf Initiative des Kablower Lehrers und Kantors Hans Rieger und seines Schwagers Waldemar Schulze wurde Ende 1909 beschlossen, einen Männergesangverein zu gründen. Laut Vereinskassenbuch zahlten folgende Männer in Januar 1910 je 1,00 Mark Eintrittsgeld und dann weiterhin je 0,25 Pfennig Monatsbeitrag: Otto Ulrich, Herrmann Baschin, Wilhelm Kelling, Fritz Else, Otto Schulz, Paul Schulze, Waldemar Schulze, Albert Kelling, Reinhold Zwing, Walter Gnädig, Carl Meng, Adolf Pfund, Otto Baschin. Im Laufe des Jahres kamen noch die Herren Reinhold Beutke, Carl Kelling und Fritz Heese dazu. Die künstlerische Leitung übernahm Hans Rieger.

Damit war die Gründung des Männergesangvereins Freundschaft vollzogen. Vereinslokal war der Gasthof "Zum deutschen Kaiser". Am 7. Juli 1913 wurde das Vereinsstatut vom Amtsvorsteher bestätigt. Neben den wöchentlichen Chorproben, den Teilnahmen an Sängerwettstreiten und an Veranstaltungen der Nachbarchöre (vor allem in Friedersdorf und Zernsdorf) fand auch ein reges Vereinsleben statt: Stiftungsfeste, Maskenbälle, Mondscheinfahrten, Eisbeinessen und gemütliche Beisammensein mit den Ehefrauen.

Auffällig ist der ständige Wechsel der Mitgliederzahlen. Der Verein hatte zum Beispiel 1914 25 Mitglieder, 1952 30 Mitglieder, 1915 12 Mitglieder, 1954 20 Mitglieder, 1919 35 Mitglieder, 1955 18 Mitglieder, 1939 25 Mitglieder, 1956 15 Mitglieder, 1944 21 Mitglieder. Für die Jahre von 1945 bis 1951 fehlen die Eintragungen im Kassenbuch. Einen jähen Einschnitt im Vereinsleben gab es 1952.

Am 14. August 1952 verstarb der damalige Vereinsvorsitzende und Kablower Bürgermeister Paul Baschin. Während der Beisetzungsfeierlichkeiten brach der Dirigent Hans Rieger zusammen und verstarb noch auf dem Friedhof. Er hatte den Chor 42 Jahre erfolgreich geleitet. Ein Nachfolger musste schnellstens gefunden werden, sonst war das Weiterbestehen gefährdet.

Hier ergriff der Sänger Horst Baschin, der Sohn des Verstorbenen Vorsitzenden, die Initiative und wagte sich an das Risiko, die Leitung des Chores zu übernehmen. Er hatte eine gute Stimme, einige Jahre Geigenunterricht, Erfahrungen als Leiter der Hauskapelle Kablower Tiroler und vor allem Lust und Freude am Singen und Musizieren. Seine Entscheidung war von Erfolg gekrönt, sicher auch deshalb, weil er stets bemüht war, sich weiterzubilden. So hat er das Kablower Chorleben 51 Jahre erfolgreich gestaltet.

Gemischter Chor
Im Sommer 1956 waren im Männergesangsverein nur noch 13 Sänger aktiv, ein vierstimmiger Chorgesang war nicht mehr möglich. Das war die Geburtsstunde des Gemischten Chores Kablow. Das sind die Gründungsmitglieder: Horst Baschin, Helene Baschin, Emma Baschin, Herrmann Schmohl, Luise Schmohl, Bertholt Schrobback, Agnes Schrobback, MarieS chöneberg, Richard Klaus, Annemarie Klaus, Hildegard Grosse, Heinz Fenner, Hedwig Fenner, Martha Wallat, Werner Fenner, Ilse Fenner, Hans Beutel, Sascha Beutel, Hans Haberski, Otto Drebelow, Hermann Dommer, Horst Brettschneider, Adolf Hoffmann, Otto Gritzhun. Zum Vorsitzenden wurde Sangesfreund Richard Klaus gewählt. Er blieb es bis 1973 und war dann auch weiterhin im Vorstand tätig. Aber auch Horst Baschin hat neben seiner Tätigkeit als Dirigent ständig die Belange des Chores im Verein und in der Öffentlichkeit vertreten. Als erstes Lied wurde einstudiert "Wie lieblich schallt durch Busch und Wald" von Friedrich Silcher als dreistimmigen Satz.

Manches änderte sich nun im Gemischten Chor:
Die Sangesfreunde blieben nicht mehr so lange im Vereinslokal. das inzwischen Bahnhofgaststätte hieß und von der HO betrieben wurde. Auch wurden in den Veranstaltungskalender neu aufgenommen: Frauentags- und Adventfeiern, später dann auch noch das so genannte Nussbaumfest, die Veranstaltung zum "Tag der Republik", die Rentnerweihnachtsfeier, der so genannte Rentnergeburtstag. Natürlich sangen wir auch bei den Volkswahlen und den Veranstaltungen der Nationalen Front. Die Zahl der aktiven Sängerinnen und Sänger lag in der Zeit von 1960 bis 1990 zwischen 25 und 30. Die Freundschaft zu den Nachbarchören Friedersdorf und Zernsdorf, später dann auch zu Kablow-Ziegelei wurde weiterhin gepflegt. Höhepunkte waren die Sängerbälle bzw. -feste. Hierzu wurde stets ein längeres Programm vorgetragen, das dann von den Gastchören erweitert wurde. Das Vereinsleben wurde durch zahlreiche Ausflüge erweitert. Einige Ziele seien genannt: Altenhof - Werbellinsee (1958), Potsdam (1960), Oybin (1961 und 1965), Schlaubetal (1963), Harz (1962), Märkische Schweiz (1966), Spreewald (1979), Cottbus - Forst (1988), Sächsische Schweiz (1989), Bautzen (1990).

1972 wurde die Kablower Schule geschlossen. Die Kinder gingen fortan von der ersten Klasse an nach Zernsdorf. Das Bürgermeisteramt zog nun in die Schule ein, und für die Vereine entstand ein Versammlungsraum, den auch der Chor nutzte, zumal die HO auch für die Chorstunden eine Miete androhte. (Es wurde wohl zu wenig verzehrt.)

Im Januar 1974 wurden Horst Rudolf, Erhard Plunz, Hans und Sascha Beutel in den Vorstand gewählt. Da Horst Rudolf kurze Zeit später den Verein aus beruflichen und familiären Gründen verließ, übernahm Erhard Plunz den Vorsitz.
Nach den Festveranstaltungen zum 20- und zum 25-jährigen Bestehen des Chores konnten wir jeweils neue jüngere Sängerinnen und Sänger für den Chor gewinnen, so dass die Gefahr der Überalterung erst mal gebannt schien.

Ein voller Erfolg für unseren Chor und auch für die Zusammenarbeit der Kablower Vereine wurde die Veranstaltung zum 30-jährigen Bestehen des Chores am 29.08.1987 auf dem Gelände der Kegelhalle. Nach den gelungenen Vorträgen der Gemischten Chöre aus Kablow und Senzig und der Männerchöre aus Zernsdorf und Friedersdorf gratulierten die Vertreter der Chöre aus Niederlehme, Eichwalde, Bestensee, die AG-Chöre (Herr Hanuschke mit 200,00 M) und unsere Bürgermeisterin, die jedem Chormitglied einen geschmackvollen Krug zur Erinnerung überreichte. Außerdem beteiligte sich die Gemeinde mit 880.00 M an den Unkosten der Veranstaltung. Es trugen aber auch viele Mitglieder des DFD, des Anglervereins, der Feuerwehr und weitere Bürger zum Gelingen des Festes bei, bei dem dann noch tüchtig das Tanzbein geschwungen wurde.
Die Arbeitsgemeinschaft Chöre veranstaltete jährlich ein Sängertreffen im Volkshaus Wildau. Oft war es verbunden mit einem Leistungsvergleich und einer Einstufung der Chöre. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals dabei fehlten. Auch wenn unser Chor dabei als kleiner Dorfchor im Vergleich mit den Chören aus den größeren Orten von vorn herein im Nachteil lag, haben wir uns doch stets recht wacker geschlagen , die Ansagen der Titel mit erläuternden Worten verbunden und sowohl alte als auch neuere Chorsätze gesungen.

Nach dem Umzug von der HOG in den Versammlungsraum der Gemeinde (ehemalige Schule) konnten wir unsere Versammlungen und internen Veranstaltungen in den Räumen des Ferienobjektes des Baukombinates BMK Ost (ehemalige Gaststätte Sailer) dankenswerterweise durchführen. Wir fühlten uns dort sehr wohl und wurden von unserer Schriftführerin Annemarie Klaus und ihren Mitarbeiterinnen so hervorragen betreut, dass wir auch mehrmals dort mit vielen Sängerinnen und Sängern gemeinsam Silvester feierten. 1988 waren im Sopran 14 und im Alt 9 Sängerinnen, im Tenor 4 und im Bass 7 Sänger. Von diesen 34 Chormitgliedern blieben in den folgenden 3 Jahren 10 Sängerinnen bzw. Sänger weg, und das waren all unsere jüngeren Mitglieder, die Altersgruppe, die ein Verein braucht, um sein Weiterbestehen zu garantieren.Am 29. Juni 1990 trafen sich die Chöre der Arbeitsgemeinschaft zu einem großen Festkonzert in der Gaststätte Riedel in Neue Mühle. Es war eine gelungene Veranstaltung. Das letzte DDR-Geld wurde ausgegeben.

Wie weiter nach der Wende 1989/1990?
Durch die politischen Ereignisse 1989/90, durch die Wende, traten auch in unserem Vereinsleben nicht vorhersehbare Folgen ein. Wir konnten in der Folgezeit zum Glück neue aktive Mitglieder begrüßen, die auch dem Verein neue Impulse gaben. Die Altersstruktur konnten wir leider nicht verbessern, so dass wir schon bei unserem ersten Auftritt nach der Wende auf dem Schlossplatz in Königs Wusterhausen als Seniorenchor angekündigt wurden. Was wir gar nicht erwarteten war die enorme Zunahme der Bürokratie. Am 13.08.1990 stellten wir den Antrag beim Kreisgericht Königs Wusterhausen auf Eintragung ins Vereinsregister. Nach diversem Schriftwechsel, Einspruch des Finanzamtes, mehrmaliger Satzungsänderung und notarieller Beglaubigung erhielten wir am 04.03.1994 die endgültige Bestätigung der Eintragung unter der Nummer. 299 Recht schnell wurde auch Sängerkreis Königs Wusterhausen im Brandenburgischen Chorverband unter Leitung des Sangesfreundes Horst Sauerwald gebildet. Wir fühlten uns dort gut aufgehoben, mussten aber nun einen Teil unseres Beitrages an den BCV abführen und die "Pflichtlektüre" beziehen. Das fiel anfangs schwer, weil ja der Zuschuss von der Gemeinde für den Dirigenten bald wegfiel.

Die Proben gingen weiter wie vorher. Wir traten nun verstärkt in Altenheimen auf, sangen bei unseren Mitgliedern wie vorher zu Jubiläen, die nun aber viel häufiger anfielen (6o. 65. 70. 75…..Geburtstag, Goldene Hochzeit usw. aber auch Beisetzungen). In unsere Vorträge wurden - wie schon vorher - Gedichte und kleine Erzählungen aufgenommen. Am Heiligabend und zu besonderen Festtagen wurde in der Kablower Kirche gesungen. Seit 1992 wird in unserer Gemeinde im August das Dorffest gefeiert. Ganz selbstverständlich sind wir von Anfang an mit einem Chorkonzert dabei. Dazu wurden auch unsere Nachbarchöre eingeladen. Auch unsere Busfahrten fanden wieder statt, aber nun mit zwei Übernachtungen. In den Jahren von 1992 bis 2002 fuhren wir 11mal ins benachbarte Tschechien. Unsere Martl aus Deutsch-Gabel betreute uns bei allen Fahrten, half bei der Vorbereitung und bei Sprachproblemen. Wir waren in Liberec, Frydlant, Prag, Kutna Hora, Terezin, Harrachov, Marienbad, Karlsbad, Eger, Trutnov um nur einige Ziele zu nennen. Sahen landschaftlich reizvolle Gebiete, nutzten die Zeit zum Üben, traten vielfach auf, trafen uns mit Mitgliedern der deutschen Gemeinde in Varnsdorf und verlebten schöne Abende mit vorbereiteten Programmen. Ab 2003 beschränkten wir uns wieder auf Tagesfahrten, denn altersbedingt waren vielen den Anstrengungen nicht mehr gewachsen.

Unser Horst Baschin fiel in den 90-ziger Jahren zeitweise wegen Krankheit aus. Seit 1989 war Sigrid Gelbrecht Mitglied in unserem Chor. Sie übernahm dann dankenswerterweise die Vertretung, so dass keine Pausen entstanden. Seit 1994 führt sie auch sehr ausführlich die Vereinschronik. 1996 kam das Ehepaar Rosenberg zu uns. Beide sangen viele Jahre im Studiochor Berlin. Alfred Rosenberg studierte mit dem Chor nun bekannte Schlager oder Lieder aus Musicals ein, die er mit dem Akkordeon begleitete und somit eine neue Richtung und neuen Schwung in den Gesang brachte. Er entlastete damit auch Horst Baschin. Beim 40. Jubiläum 1997 traten wir erstmals mit ihm auf. Beide, Sigrid und Alfred führen nun seit 2003 die Arbeit nach dem Rücktritt von Horst weiter.

Freundschaftsbeziehungen zum Gemischten Chor Senzig
Eine besondere Beziehung entstand Anfang der 60-ziger Jahre zu dem Gemischten Chor Liedertafel Senzig. Das war für uns der Chor von drüben, (auf der anderen Seite des Krüpelsees). Mit dem Boot über den See schnell erreichbar führten wir gemeinsame Chorstunden durch und bereiteten uns so als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Chöre bei der Abteilung Kultur des Rates des Kreises Königs Wusterhausen, der wir seit Gründung angehörten, auf den Leistungsvergleich der Chöre des Bezirks Potsdam vor. Im Juni 1969 fuhren wir dann gemeinsam nach Rathenow, sangen unsere drei Lieder und erreichten meines Wissens das Prädikat "Mittelstufe gut".. Höhepunkt dieser Veranstaltung war hier nicht der Auftritt in dem wenig festlichen Saal, sondern das gemeinsame Erleben.
Noch ein Beispiel unserer Freundschaft mit Senzig sei kurz erzählt. Im Sommer 1980 wollten wir eine gemeinsame Übungsstunde im Wald bei Bindow durchführen. Als wir mit dem Fahrrad die Priesterbrücke erreicht hatten, hielt uns Richard Klaus auf und überreichte jedem eine Knacker im Schlafrock. Sie wurde mit Wonne verzehrt, und dann ging es weiter. Trotz Nieselregen wurde im Wald und danach bei Tante Anna fleißig mit den beiden Dirigenten Günther Schröder und Horst Baschin geübt. Im Jahr darauf trafen wir uns zum gemeinsamen Üben in Uckley.

Nussbaumfest
Ein paar Anmerkungen zum Nussbaumfest: Vorläufer waren die Grillparties bei Rudolfs in der Goethestrasse. Dort auf der Wiese am Krüpelsee wurde von 1971 bis 1974 gesungen, getanzt, gegessen und mit den Mücken gekämpft. Von 1975 bis 1989 feierten wir unter dem Nussbaum der Familie Plunz in der Dorfaue das Nussbaumfest. Unsere Sangesfreundin Sascha Beutel hat das Fest vom 3. Juli 1982 äußerst treffend beschrieben:
Gar lieblich lockt der Bratwurstduft und bunte Lampen leuchten.
Zwar liegt ein Grollen in der Luft, sie scheint sich zu befeuchten.
Ein guter Stern, so hoffen wir, wird Schlimmeres verhüten.
Es öffnen alle Schleusen sich, ein Blitzen und ein Krachen,
und dunkel wird`s gar fürchterlich. Wir raffen unsere Sachen!
Ein jeder duckt sich, wo er kann: Veranda, Schule, Scheune.
Ganz einsam nur ein einz`ger Mann mit Grill und Wurst alleine.
Die Regendecke nicht viel nützt, er rudert durchs Gewässer,
bis dann auch er im Trocknen sitzt, die Glut wird blass und blässer.
Und aus der Scheune dunklem Schlund wird einer ausgespieen:
Der OTTO, ach der arme Hund, flitzt schnell zur Bowle hin.
Mit edlem Mut, den Deckel drauf, zu retten die Prozente.
Und dann zurück im schnellen Lauf; der Otto hat Talente!
Als dann des Himmels Zorn verraucht und sich die Schleusen schließen,
wird aufgefischt, was man so braucht, um fröhlich zu genießen.
Es stürzten barfuss in die Flut Renate, Gretl, Sonni,
die Männer schürten schnell die Glut und alles ist voll Wonni!
Es wird getrunken und geschmaust, gelacht, getanzt, gesungen.
In Kablow gehen die Lichter aus, nur wir sind nicht bezwungen!
Oase in der Dunkelheit mit bunten Lichterketten:
Ein Nussbaum voller Fröhlichkeit, ich möchte beinah wetten:
So oft wir uns hier finden ein zu mancher frohen Stunde
Wird uns wohl unvergessen sein die Gewitter-Party-Runde.

Und noch eine Probe der Dichtkunst unserer Sascha sei beigefügt, sie schrieb es am 4. Juli 1987 nach dem Nussbaumfest:
Der wunderbare alte Nussbaum
Wunderbar - wie jedes Jahr --- noch hält der Nussbaum!
Wetter gut, Fest gelungen, einmal etwas falsch gesungen,
doch das macht nicht viel aus.
Wir hielten uns an unseren Schmaus.
Wir lachten, tranken - tanzten kaum.
Was dachte wohl der alte Baum?
Vielleicht: "Ob ich im nächsten Jahr
Noch bei mir seh die frohe Schar?
Ja, wenn ich vorher doch schon falle,
vergesst mich nicht, ihr Sänger alle!
Vielleicht singt ihr mir als letztes Lied:
Leise zieht durch mein Gemüt……."

1989 musste der Nussbaum gefällt werden. Wir zogen dann, jetzt sogar mit NVA-Zelt, zum Nussbaum der Familie Martin in die Kablow-Ziegeleier-Strasse.

Kablower Sängerlied (Text: Christine Blisse; Melodie: Stephan Dietrich)

Wo Brandenburg am schönsten ist
im schönen Dahmeland
dort wo das Land den Himmel küßt,
dort zwischen Ried und Sand -
liegt unser schönes Heimatdorf
Kablow wird es genannt,
von da sind wir, s' ist unser Stolz
vom Krüpelseer Strand.

Für unser Dörfchen schön und klein
da singen wir ein Lied.
Wir Sänger vom Gesangverein
sind fröhlich - wie man sieht.
Natur und Mensch sind hier noch eins,
so soll es immer sein,
helft alle mit dies zu bewahrn
und stimmet mit uns ein:

Refrain:
Hier ruft der Kuckuck noch im Wald,
hier ist des Kranichs Aufenthalt.
Hier gibt es Wildschwein, Has' und Reh
und Hecht und Zander tief im See.
Hier geht es noch gemütlich zu
und deshalb sind wir alle froh,
bei uns ist's wirklich wunderschön
in unserem Kablow.

Refrain erweitert:
Bei uns gibt's den Gesangverein,
die Kegler und das Anglerheim.
Man schießt den Fußball auf das Tor
und holt im Winter Schlittschuh vor.
Auf manchem Fest wird hier getanzt,
Ascania-Girls sind weit bekannt
und deshalb sind wir alle froh
in unserem Kablow.